Ritter Prunz von Prunzenschuetz ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ (Variante meines Patenonkels Bernd zum Gedicht "prunzelschuetz.text".) Es war Herr Prunz von Prunzenschuetz, der sasz auf seinem Rittersitz, mit Mannen und Gesinde, in mitten seiner Winde. Die strichen, wo er ging und stand, vom Hosenleder uebers Land; es droehnte wie Gewitter, so konnte es der Ritter. Zu Augsburg einst auf dem Turnier, bestieg er umgekehrt sein Tier, den Kopf zum Pferdeschwanze, so stuermt' er ohne Lanze!!! Doch kurz vor dem Zusammenprall, ein Donnerschlag, ein dumpfer Fall; Herr Prunz mit einem Pfurze den Gegner bracht' zu Sturze. Da brach der Jubel von der Schanz, Herr Prunz bekam den Siegeskranz; der Kaiser der rief lachend: "Epoche machend!" Da kam ein Bote, kreidebleich, der schrie: "Der Feind, der Feind im Reich, das Heer laeuft um sein Leben, wir muessen uns ergeben!!!" Da holt' Herr Prunz sein Rosz heran, lupft' seinen Harnisch hinten an und blies aus der Retorte der Winde schlimmster Sorte! Das donnerte, droehnte und pfiff, bis dasz der Feind die Flucht ergriff. Da jubelte das Volk und wollte, dasz er regieren sollte!!! Herr Prunz indessen todesmatt sprach: "Gott, der mich erschaffen hat, der soll mich auch bewahren!" Da liesz er einen fahren. Der letzte war 's, der schwach entfloh, drauf schlosz fuer immer den Popo, Herr Prunz, der fromme Ritter, und alle fanden 's bitter!!! Das war Herr Prunz von Prunzenschuetz, der sasz auf seinem Rittersitz, mit Mannen und Gesinde, in mitten seiner Winde. An seinem Grab steht eine Linde, da saeuseln noch die Winde!