Schoenheit liegt, wie ich gestern erkennen durfte, im Auge des Betrachters. Denn ich war bei Ihnen. Ich sah Sie. Und hatte Gelegenheit, eine interessante These dazu aufzustellen, die seltsamerweise nur hier on.topic und trotzdem gnadenlos prOsT ist, was die prekaere Natur der Sache noch unterstreicht. Aber in den letzten Tagen war eh' zu wenig Traffic, also los: Das ganze begann, als ich im Zug sass. Irgendein ICE, quer durch Deutschland unterwegs um den Begriff 'Zeit', in Korrelation mit dem eher abstrakten Wort 'Fahrplan', neu zu definieren. Ich war gerade dabei mein Wissen aueber Quantenfelder auf den aktuellsten Stand zu bringen, als eine Stimme zu mir sprach: "Sehr verehrte Fahrgaeste, wir erreichen in Kuerze Bielefeld. Sie erreichen alle vorgesehenen Anschlusszuege.". Meine Ueberraschung war enorm, sollte ich doch gleich etwas zu Gesicht bekommen, das sich auf dem schmalen Grat zwischen Realitaet und Usenetfolklore bewegt. Ein Blick aus dem Fenster offenbarte truebe Stimmung, Nebel und allgemeines Weltunwohlsein. Durch die Schwaden war etwas zu sehen, das wie die Kulissen zu einem 'Blade Runner meets Fruehkapitalismus'-Film aussah. Mittendrin hielt der Zug. Tapfer und dennoch leicht veraengstigt widerstand ich der Versuchung, auszusteigen. Was danach geschah, ueberraschte mich noch mehr. Humaniode Gestalten betraten in grosser Zahl den Zug und schienen kurz darauf zu verschwinden. Sie versuchten, den Eindruck zu verbreiten, dass Sie Sich setzen, aber ein kurzer Blick auf's Abteil verriet keine Zunahme des Fuellstandes. Dieser Effekt machte mich auf einen scheinbaren Widerspruch aufmerksam. Ich sah aus dem Fenster. DIe Kulisse hatte sich komplett gewandelt. Diesmal sah' es wie die stark benutzte Kulisse einer deutschen Krimiproduktion aus den spaeten 70er Jahren aus. Nur schmutziger. Und wie schon vorher kein bisschen realistisch. Alles wirkte wie eine verschleierte Manifestation des Ungewissen. Wie ein Abziehbild einer sowieso nicht existenten Wunschvorstellung, was denn die Realitaet sei. Mein Hirn begann, das eben gelesene ueber Quantenfelder mit dem eben gesehenen zu vergleichen und stellte erstaunliches fest, was ich die Bielefeld-Theorie nennen moechte, die vielleicht in der Lage ist, die mit dieser Stadt zusammenhaengenden Fragen zu beantworten. Ich postuliere die Existenz eines in allen Punkten der Raumzeit zumindest schwach vorhandenen Bielefeldes. Dieses verhaelt sich in seinen Eigenschaften wie ein spezielles Quantenfeld. Wo es von wem und warum emittiert wird, ist noch unklar. 'Sie' stecken jedenfalls nicht _dahinter_, sondern lediglich _darin_. Das Bielefeld neigt an bestimmten Raumzeitkoordinaten dazu, sich zu manifestieren, Knoten und Wuelste zu bilden, die unter Umstaenden wie Materie im herkoemmlichen Sinne wirken koennen, deswegen aber noch lange nicht realer sind als Duffy Duck oder George 'Dabbeljuh' Bush. Eine besonders starke Konzentration dieses Feldes findet sich bei den Koordinaten 52° 01' 17'' N und 8° 32' 07''E, stolze 112 m ueber dem Meeresspiegel. Grund dafuer ist latente Langeweile im umgebenden Quantenfluss, was sich knapp ausserhalb dieses Bereiches an duenn besiedelten und partikulaer von Bauernhoefen bedeckten Einoeden eindrucksvoll zeigt. Der Realitaets- und Potentialgehalt des Bielfeldes nimmt wie bei anderen Feldern auch mit der Entfernung immer staerker ab. Aus diesem Grunde kann man sich im Inneren des Feldes befinden und eine merkwuerdig anmutende Stadt wahrnehmen, die man u.U. sogar betreten oder befahren kann und sogar verwandte dort haben kann, mit der Entfernung verliert diese jedoch ihre Substanz und verschwindet aus der relativen. Raumzeit. Es ist wie mit Quantenteilen. Man kann mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass sich das Bielfeld bei obigen Koordinaten stark verdichtet und dass man dort eine Stadt wahrzunehmen glaubt, deswegen ist sie aber noch lange nicht absolut vorhanden. Man kann sogar von dort aus posten, aber nur, weil die Elektronen diese Wahrscheinlichkeitsstrukturen uebernehmen koennen und trotzdem auf manche real wirken. Und ich dachte schon, mein Newsfeed sei sooo loechrig. Naja, genug fuer's erste. Ich muss die Theorie noch verfeinern und sie anschliessend zur Konstruktion einer neunen Waffe verwenden. (Nur ein Scherz ;-) Stephan, ueber Dortmund gar nicht erst sprechend -- Referenzen: http://www.mptrans.de/mbdag/posting/80.html http://www.mptrans.de/mbdag/posting/82.html